Ich habe 2,7m Pfosten und bin sehr zufrieden damit. Nicht verlängert, für was auch. Die Trauben reifen aus, man kommt da ran wo man rankommen will. Doppeldraht spart ein paar Stunden Arbeit im Jahr, weil die Triebe durchwachsen und sich selbst festranken. Bei Einzeldraht muss man anbinden und hat danach Bruchgefährdete Triebe, wegen der Knickstelle. Einzeldraht macht also nur da Sinn, wo unten die Ertragruten angebunden oder drübergebogen werden. 2,4mm Crapo Draht hält Jahre. Auf keinen Fall mit Plastik ummantelde Drähte nehmen.

Prinzipiell sollte man wissen wie man die Trauben anbauen möchte und baut sich danach das dazu passende Drahtgerüst.

Hast du nur Reihenpfähle oder auch Endpfosten? Haken innenliegend oder außen?

Wir benutzen hier auch Reihenpfosten als Endpfosten, weil wir nur kurze Reihen haben. Enggliedrige Ketten zum einhängen und nachspannen der Drähte.
Als Anker für den Endpfosten Telleranker zum reindrehen (oder was an stabilen Sachen rumliegt). Im oberen Drittel mit Kräftedreieck durch den Pfosten gezogen, muss der Abspannpunkt nicht so weit vom Pfosten weg sein, damit es hält.

Doppeldrahtramen Endpfosten.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

Als Endpfosten gehen ohne abspannen auch Doppel-T-Träger.

Endpfosten Doppel T.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

Was zu klären ist, ist die Frage der Stammhöhe bzw bis zum ersten Draht. Ob man auch gebückt arbeiten kann, also unter 80cm Stammhöhe geht, mit erhöhter Perogefahr. Weil Sporen bei Regen vom Boden aufspritzen und wenn man früh entblättert, ist da nichts, was das auftreffen am Geschein verhindern könnte. Oder man mulcht oder ähnliches.

Rebe Ausbrechen 20230517.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

Dann die Frage, ab welcher Höhe der erste Doppeldraht gehängt werden soll bzw wegen Gewitter werden muss, damit möglichst keine Trauben reinwachsen und so nach der Blüte beim senken der Trauben der Arbeitsschritt die Trauben aus den Drähten holen entfällt. Wenn bei Traubenschluss die Trauben in den Drähten hängen ist das Murks.

Gibt vieles was man beachten kann oder sollte, je klarer das Anbausystem bzw die Erziehung später ist, desto eher kann man Fehler im Vorfeld vermeiden. Schreib doch mal was du vor hast.

Ich bin jetzt mal fies, vielleicht öffnet es die Augen:
50cm ist tief, viel Pero, auch Gescheine, kann Totalverlust bedeuten.
70cm, warum Bogrute, willst du die Trauben der Schnabeltriebe? Warum kein Flachbogen?
4,5,6, alle 35cm, möchtest du im Turbofrühjahr alle 2 Tage Triebe einfädeln oder auch mal welche abbrechen, wenn sie glasig sind und du einen Abend keine Zeit hattest? Die Triebe schieben doch schnell mal 30cm wenn man mal kurz nicht hinguckt.

Die Triebe schaffen es auch ab 40cm sich selbst zu sortieren. Etwa Blatt 13 ist Beginn Blüte, Blatt 15 sollte man noch im Drahtrahmen unterbringen, Blatt 17 oder 18, da kann man mal nach der Blüte gipfeln, je nach dem wie es verrieseln oder später bei der Reife abdrücken soll. Mastreben braucht auch niemand, warum für Mastreben die Laubwand verlängern? Um so weniger Blätter bekommt man pro Laubwandfläche hin, weil die Internodien länger werden, dann geraten sie außer Kontrolle.

Anbinden, tut niemand freiwillig. Doppeldrahtrahmen, sortiert sich von selbst. Die Frage ist ab welchem Traubenentwicklungsstadium muss man gipfeln, bevor es zu Glockenbildung oben über den Drähten kommt. Wickeln willst du ja auch nicht. Damit wärst du dieses Jahr mit dem vielen Wuchs komplett gescheitert. Mit Schnitt statt wickeln wars eben 3 mal schneiden statt 2 mal. Geize oben machen was sie sollen, mit Phosphonat ausnahmsweise mal kurz vor Abschlussbehandlung waren sie auch gesund zu halten.

Letztendlich kommts auf die Sorten an. Jede wächst anders. Man kanns nicht bis ins letzte Detail planen.

Was sagen die anderen?